Soldknechte Compania Carantania -
der Klagenfurter Mittelalterverein, historische Fecht- und Schaukampfgruppe

Vereinsdaten

Soldknechte Compania Carantania
Mittelalterverein, historische Fecht- und Schaukampfgruppe
gemeinnützig, unpolitisch, parteilos, unabhängig

Blumengasse 46 H
A-9020 Klagenfurt am Wörthersee
Kärnten
Österreich

direktorischer Obmann: Dir. MMMag. Dr. Marcel M. Dorfer

stellvertretender Obmann: Harald Hafner

Finanzsekretär: Matthias A. Hoffmann

stellvertretender Finanzsekretär: Harald Hafner

Schriftführer: Ing. Mag. Christian Mairitsch

stellvertretender Schriftführer: Magnus Offermanns

Rechnungsprüfer: Oliver Orasch, Raffael Rattenberger

Statuten des Vereins

Soldknechte Pressemappe

ZVR-Zahl: 718753247

Vereinskontodaten
Bank Austria
Kontonummer: 51692074447 BLZ: 12000
IBAN: AT42120005169207 4447 BIC: BKAUATWW
 

Aufnahmeregeln für neue Mitglieder

Jedes ordentliche Mitglied des Vereins Soldknechte Compania Carantania hat, neben der richtigen Einstellung (was am allerwichtigsten ist), mindestens folgende Kleidung und Ausrüstungsgegenstände (authentisch, 15. Jahrhundert) zu besitzen (je nach angestrebter Rolle in der Compania). Die Wahl der Farben steht grundsätzlich frei, unsere Companie-Farben sind allerdings Rot-Schwarz, weshalb sich zumindest ein Kleidungsstück in diesen Farben empfiehlt (jedoch kein mi-parti) und/oder ein Livree in unseren Companie-Farben). Unser Wappen ist unser Vereinsabzeichen und hat auf zumindest einem Kleidungsstück aufgenäht zu sein.

Knechte

Hemd: Weißes Leinen, aber nicht gebleicht; keine „Piratenhemden“.
Hose: Oder auch Beinlinge; enganliegend und aus Wolle; optimal mit Steg oder angesetztem Fuß; mit oder ohne Leinenfutter.
Wams: Mit Ärmeln (angenäht!) aus Wolle, mit Leinen gefüttert; verschiedene Schnitte sind möglich; auch ärmellose Leinenwämser unter der Jacke oder im Sommer sind möglich.
Bruche: Weißes Leinen, aber nicht wie Persil. Man sollte auch hier mehrere besitzen; entweder Kurz (unter Hose) oder Lang (unter den Beinlingen)
Jacke: Eine Jacke aus Wolle mit Leinen gefüttert
Kopf: Eine Kopfbedeckung sollte getragen werden. Diverse Arten sind möglich: Bundhaube, flämische Haube, italienischer Bill-Box Hut, Strohhut, Filzhut etc.

Weiber

Unterkleid: Ein Unterkleid aus Leinen, etwa knielang; ohne Bänder o. Ä. am Hals.
Oberkleid: Ein wollenes Oberkleid; oben eng geschnitten und nach unten hin weit. Hohe Taille und an der Brust geschnürt; kurze Ärmel (1/4) und lange zum Annesteln. Dabei sind viele verschiedene Variationen möglich.
Strümpfe: Knielange Strümpfe aus Wolle oder Leinen. Nicht gestrickt!
Kopf: Kopftuch aus Leinen oder Strohhut. Keine extravaganten Hüte!

Frauen ist bei uns, was nicht überall der Fall ist, nach eigenem Ermessen das Tragen von Unterwäsche erlaubt (zeitgenössisch gab es keine).

Für die Trossjugend gelten zusätzlich noch bestimmte weitere Kleidungsvorschriften (Einschränkungen: keine Companie-Farben erlaubt).

Ausrüstung

Schuhwerk: Bestmöglich Hand- und Wendegenäht. Ohne Gummisohle und am besten Trippen darunter.
Gürtel: Für den Mann einen schmalen langen Ledergürtel und für die Frau einen etwas breiteren Stoff- oder Ledergürtel. Mit korrekter Gürtelschnale und am besten auch mit Endstück! (am Gürtel wurde nur EINE Tasche und ein Messer/Dolch getragen. Der Christbaum-Look ist nicht authentisch!)
Tasche: Eine Gürteltasche aus Leder (Nierenform) oder eine Börse aus Stoff; eventuell ein Brotbeutel.
Messer: Jeder sollte ein kleines Messer oder einen Dolch (Scheiben-, Hodendolch, Basilard oder einen mit Auge) besitzen.
Essgeschirr: Teller, Brettl, Schüssel, Messer, Pfriem (keine Gabeln), Löffel, Krug/Becher
Waschzeug: Mindestens ein Leinentuch zum Abtrocknen sollte man haben. Ev. Seife und Naturschwamm.
Nähzeug: Jeder gute Knecht kann Flicken und Nähen!

Kontakt bei Fragen zu Ausrüstung, Kleidung, Bezugsquellen, Schnitten und anderer Beratung: Florian Dieregger

Jedes interessierte Mitglied beginnt mit einer Probezeit von der Dauer etwa eines Jahres (in der Regel eine Saison), wobei die Aufnahme hierzu durch den Obmann erfolgt. In dieser Probezeit hat es sich die oben angegebenen Kleidungsstücke und Ausrüstungsgegenstände zu besorgen und mindestens fünf Veranstaltungen gemeinsam mit den anderen Vereinsmitgliedern zu besuchen, regelmäßig zu den Fechttrainings zu kommen sowie Einsatzwille und Mitarbeit bei Vereinsangelegenheiten und -arbeiten zu zeigen. Weiters wird die Vollbringung einer "glorreichen Tat" für den Verein verlangt. Die Aufnahme als ordentliches Vereinsmitglied erfolgt nach bestandener Aufnahmezeremonie durch Beschluss des Vorstandes (Kader) bei einer Jahreshauptversammlung des Vereins.
Männer ab dem 18. Lebensjahr werden in die Compania als Knechte aufgenommen, männliche Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr als Trossjungen, wobei nach Zuteilung zur Ausbildung zu einem Knecht der Status eines Knappen erlangt werden kann, Frauen und weibliche Jugendliche als Weiber. Für die Aufnahme in den Verein ist ein Mindestalter von 14 Jahren notwendig, wobei eine körperliche und geistige Reife hinreichend gegeben sein muss.
Für Trossjungen und Knappen gelten besondere einschränkende Kleidungsvorschriften!

Was machen wir so

Der Kulturverein Soldknechte Compania Carantania hat sich zum Ziel gesetzt das Mittelalter lebendig und authentisch darzustellen und interessierten Personen und Gruppen hautnah zu präsentieren. Dafür benutzen wir ausgewählte wissenschaftliche Literatur und Quellen und arbeiten mit dem Institut für Geschichte an der Universität Klagenfurt zusammen. Bei unseren Auftritten und Vorführungen legen wir besonderen Wert auf eine lebendige und anschauliche Vermittlung von Informationen, sowie auf eine umfassende Darstellung unserer ausgesuchten Rollen/Personen. Für Mittelalterveranstaltungen und Mittelaltermärkte bieten wir folgendes an: Söldner- bzw. Ritterlager mit Zelten und anderem Lagerzubehör, spannende und unterhaltsame Kampfvorführungen, historische Waffen, Rüstungen, Gewandung und vieles mehr! Wir zeigen lebendiges mittelalterliches Lagerleben, das Mit- und Gegeneinander von Soldknechten und deren Anhang im Felde: Das Leben vor und nach der Schlacht mit Kochen, Handwerk (Nähen, Sticken, Nestelbänderherstellung), sowie Ausbesserungsarbeiten an Mann und Rüstung. Den Besuchern werden gerne Ausrüstungsgegenstände erklärt und Fragen beantwortet; Plattenrüstungen, Kettenpanzer und Waffen dürfen angezogen bzw. ausprobiert werden.

Unser Schwerpunkt liegt bei der Darstellung einer Söldnertruppe Kaiser Friedrichs III. von Habsburg im Herzogtum Kärnten zur Zeit der ersten Türkenzüge nach dem Fall Konstantinopels 1453.

Bei unseren Kampfvorführungen zeigen wir nicht einfach nur Schaukämpfe, sondern authentische und spannende Kämpfe mit unterschiedlichen Waffen, effektive Techniken und vieles mehr.

Unsere Lagerregeln.

Unser Companie-Heiliger und Schutzpatron ist Martin von Tours.

Wir sind Mitglied der SPORTUNION Kärnten.

Informationen für Veranstalter.

mittelalterlicher Schwertkampf - historisches Fechten und Schaukampf

Haben Sie Interesse selbst einmal die hohe Kunst des historischen Fechtens ('Schwertkampf') zu erlernen? Oder wollen Sie gar wissen, wie man mit Anderthalbhändern, Zweihändern, Streitäxten, Speeren, Dolchen usw. kämpft? Das alles können Sie bei uns lernen! Zweimal wöchentlich Gruppentrainings, mehrmals pro Jahr Schwertkampfseminare, Einzelstunden nach Vereinbarung, Kurse beim Universitätssportinstitut Klagenfurt. Wenn Sie wollen, können Sie auch einfach einmal ein gratis Schnuppertraining bei uns (in Klagenfurt) mitmachen. Lernen Sie ein langes Schwert oder eine andere mittelalterliche Waffe sicher und effektiv zu führen - nach den Fechtbüchern mittelalterlicher Fechtmeister aus dem 14., 15. und 16. Jahrhundert. Dieses Angebot bieten wir auch anderen Mittelaltergruppen und Schaukampfgruppen an. Der Unterricht (für Anfänger und Fortgeschrittene) wird geführt von MMag. Dr. Marcel Dorfer (betreibt seit vielen Jahren fernöstliche und europäische Kampfkunst - unbewaffnet und mit Waffen. Kontakt: www.indes.at, MMMag. Dr. Marcel M. Dorfer).
Wir sind Mitglied im Österreichischen Fachverband für historisches Fechten.

Schulungen in mittelalterlichem Handwerk

Wie baue ich ein Kettenhemd? Was muss ich beachten, wenn ich einen Schild baue? Das und vieles mehr können Sie bei uns erfahren! Anleitungen und Bilder finden Sie hier.

Karitative Veranstaltungen

Als gemeinnütziger Verein treten wir unentgeltlich auf karitativen Veranstaltungen auf, machen Informationsveranstaltungen und Präsentationen an Schulen, in Heimen usw.

Workshops

Unser Companie-Gaukler, Akrobat und Feuerartist bietet in Schulen und dergleichen Workshops für jonglieren und Akrobatik an. (Kontakt: Richard Kahlig)

Eine Kurzcharakterisierung (leicht ironisch)

"Als unser Landesherr Friedrich III., römisch-deutscher König und Kaiser, einzig wahrer König von Ungarn, Dalmatien und Kroatien, Erzherzog von Österreich, Herzog von Steiermark, Kärnten und Krain, Herr auf der Windischen Mark und zu Pordenone, Graf zu Habsburg, Tirol, Pfirt und Kyburg, Markgraf zu Burgau und Landgraf im Elsaß etc. im Jahr der Menschwerdung des Herrn 1453, in einem Brief des Dogen von Venedig, von der am 29. Mai 1453 erfolgten Eroberung Konstantinopels, Hauptstadt des byzantinischen Kaiserreichs und Konstantinsäule der lateinischen Christenheit, durch die osmanischen Türken unter Sultan Mehmed II. erfuhr, obwohl er ein halbes Jahr zuvor dem Sultan einen Brief geschickt hatte, in dem er ihn aufgefordert hatte, von einem solchen Vorhaben Abstand zu nehmen, berief unser Landesherr, Seine Kaiserliche Majestät  Friedrich III., für den 24. April 1454 den Reichstag nach Regensburg, um, in Absprache mit dem Papst, ein gewaltiges Heer aufzustellen und einen Heiligen Kreuzzug gegen die Ungläubigen zu führen, denn nur ein Reich dürfe auf der Welt sein, ein Glaube und eine Herrschaft. Als römisch-deutscher Kaiser ist Friedrich III., unser Landesherr, der Vertreter und Vorkämpfer des christlichen Universalismus, Führer der lateinischen Christenheit und Stellvertreter GOTtes auf Erden. Aus diesem Grunde, und weil wir über die nötige Kampf- und Schlachterfahrung durch die Verteidigung der südlichen Reichsgrenze verfügen, habe ich, Hauptmann Ulrich Grafenecker von den Soldknechten Compania Carantania,  beschlossen, mit meinem Haufen aus ausgesuchten Söldnerveteranen, an diesem ehrenvollen Kreuzzug teilzunehmen und als flammende Lanzenspitze, sozusagen als Fanal christlicher Ãœberlegenheit, mit kataklystischer Allmacht in die Horden der Ungläubigen zu fahren, um dort unsere blutige Ernte im Namen des wahren und einzigen GOTtes zu halten. Die Soldknechte Compania Carantania werden geradewegs nach Konstantinopel marschieren, die Stadt von den Heerscharen des Teufels befreien, dem schändlichen und ungläubigen Sultan, der es in seiner blasphemischen Hybris gewagt hatte Hand an diese heilige Stadt zu legen, das Haupt von den Schultern schlagen, dort wieder ein glorreiches lateinisches Kaiserreich zu gründen, wie es schon einmal, beim heldenhaften vierten Kreuzzuge der Fall war, und ein Karmakorthäon einzuleiten, eine Hegemonie der abendländischen Christenheit unter der Führung unseres Landesherren Kaiser Friedrichs III. ... oder doch von mir?! Hmm!? Was haltet ihr davon Männer? Was!? Warum jubelt ihr nicht!? ... Das heißt Bier im Ãœberfluss für euch alle! Ha, wusste ich es doch! Also besprechen wir das Ganze nach ein paar Lokalrunden noch einmal, ja! - ich zahle."

Aus einer Rede von Hauptmann Ulrich Freiherr Siegfried Bartolomäus von Grafenecker zu Klagenfurt an die Gäste einer dreckigen Söldnerkneipe zu später Stunde - in Anwesenheit einiger Soldknechte der Compania Carantania.